Arealentwicklung Bostudenzelg Thun
Städtebaulicher Ideenwettbewerb 2019
1. Rang

Der Bostudenzelg ist eines der letzten zusammenhängenden Areale in Thun. Derzeit als Ackerfläche genutzt, die von Mehrfamilienhäusern und Gewerbebauten umspült wird, sollen dort 400 bis 600 neue Wohnungen entstehen. Bisher fehlt im Süden der Stadt eine stadträumliche, identitätsstiftende Geste. Auf dieses Defizit wird mit dem neuen «Freiraum» reagiert. Er wird nicht nur Mittelpunkt für die neue Siedlung, sondern ein Ort der Identifikation für das ganze Schoren-Quartier. Durch die periphere Anordnung der Bauten spannt sich in der Mitte des neuen Quartiers dieser Freiraum auf. Die Erschliessung sämtlicher Gebäude erfolgt ringförmig vom zentralen Park und ist als breite, multifunktionale autofreie Zone ausgebildet. Sie wird angereichert durch Spiel- und Aufenthaltsbereiche, Vorplätze, Gärten und Werkplätze. Ebenfalls an diesem Ring – jedoch in der Nähe des Haupt-Arealzugangs – soll sich ein Quartierplatz befinden. Auch hier sollen in den Erdgeschossen gemeinschaftliche und öffentliche Nutzungen untergebracht werden, beispielsweise eine Velowerkstatt, Spitex oder eine Café Bar. Prägend für den inneren Freiraum sind die den Erschliessungsring begleitenden Bäume, welche an wichtigen Stellen zu Baumdächern ausgeweitet werden. Der allmendartig genutzte Freiraum soll sich nach und nach mit der Siedlung verdichten, die Bewohner sollen an diesem Prozess teilhaben und mitgestalten dürfen. Rings um die neue Siedlung sollen Obstbäume zu den angrenzenden Siedlungen vermitteln. Ein feinmaschiges Netz aus Fusswegen wird diesen Grüngürtel durchwirken und den inneren Parkraum allseitig mit dem umgebenden Quartier verknüpfen. So soll die Siedlung klar nach aussen kommunizieren, dass sie ein öffentlicher Raum für alle sein möchte. Kindergarten, Kita, Quartierbüro und weitere wichtige öffentliche Nutzungen werden in den Erdgeschossen der Punkthäuser im inneren Freiraum oder an der Siedlungszugängen in den Ecken der Bebauung angelegt.